Am 26. und 28.6.2017 fuhren die Erdkundekurse der Q1 unter der Begleitung von Herrn Illies und Herrn Schöpper sowie die Erdkundekurse der EF unter der Leitung von Frau Ilies und Herrn Willing nach Garzweiler, einem der größten und vermutlich politisch umstrittensten Abbaugebiete für Braunkohle.
Bei diesem Thema kamen natürlich viele Fragen auf: Wie entstand Braunkohle in Deutschland? Wie genau läuft der Kohleabbau vonstatten? Wie vermindert man die hohen CO2–Emissionen? Wie wurden die Menschen, die wegen des Kohleabbaus umsiedeln mussten, entschädigt? Und wird Braunkohle als fossile Energiequelle in der Zukunft überhaupt noch nutzbar seien?
Nach einer zweistündigen Hinfahrt begrüßte uns ein RWE-Mitarbeiter um 10 Uhr am Informationszentrum. Dabei bot er uns detaillierte Auskunft und beantwortete unsere Fragen. Anschließend durften wir endlich mit dem Bus die Grube besichtigen und u.a. bis auf wenige Meter an einen der riesigen Schaufelradbagger heranfahren. Insgesamt besitzt Garzweiler sechs Bagger, die ca. 110 000-240 000 t Kohle pro Tag abbauen. Die Bagger kosteten jeweils um die 100-200 Millionen € und halten im Schnitt 100 Jahre. Die gewonnene Kohle wird über Güterzüge und Bandanlagen transportiert. Die Größe derselben wurde uns erst klar, als unser Leiter erzählte, dass die Bänder bei 1,20-1,80 m Breite ganze 90 km lang seien und im Jahr insgesamt 170-190 Millionen t an Kohle transportieren würden.
Nach der Besichtigung des Tagebaus fuhren wir noch durch rekultiviertes Ackerland, das bald an Landwirte über- und zurückgegeben wird, sowie durch Königshoven, einer Ortschaft, die 1976 aus dem sieben km entfernten Ursprungsort wegen des Braunkohlevorkommens umgesiedelt werden musste. Dazu seien die insgesamt 7 600 betroffenen Menschen für ihr verlorenes Eigentum entschädigt worden.
Zuletzt aktualisiert am Donnerstag, 13. Juli 2017 10:24