Mariengymnasium im Sommer

Das Mariengymnasium im Sommer

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Kurzer Abriss des Werdegangs unserer Schule

Wie Friedrich Reygers in seinem Buch "Geschichte der Stadt Bocholt während des 19. Jahrhunderts" berichtet, war der Gründung der katholischen höheren Mädchenschule, die im Jahr 1991 auf eine 125jährige Geschichte zurückblicken konnte, schon längere Zeit das Verlangen nach einer höheren Töchterschule in unserer Stadt vorausgegangen. Im Herbst des Jahres 1866 dann ging dieser Wunsch in Erfüllung, nachdem Pfarrer Vahrenhorst das an der Ostseite der Liebfrauenkirche gelegene Haus käuflich erworben hatte, welches zunächst das Gebäude des Minoriten-Gymnasiums gewesen und nach Aufhebung des Minoritenklosters in privaten Besitz übergegangen war. Der neue Besitzer nun vermachte dieses Haus der Pfarrkirche St. Georg mit der Auflage, es als Töchterschule einzurichten. Als Lehrerinnen wurden Schwestern der Kongregation Unserer Lieben Frau berufen, deren Mutterhaus sich seinerzeit in Coesfeld befand. Erste Schulleiterin war Sr. Athanasia geb. Kock, die die von der Regierung erteilte Erlaubnis erhalten hatte, eine Privatschule für Töchter zu errichten, welche das schulpflichtige Alter absolviert hatten.

Die sog. Klostergesetze vom 31. Mai 1875 hoben während des Kulturkampfes die Niederlassungen auch der Kongre­gation U. L. Frau auf, so dass die Schwestern Bocholt verlassen mussten. Bis zum Jahre 1891 wurde die Schule von weltlichen Lehrerinnen geführt. Danach wurde der Sr. Ansgaria geb. Tappehorn aus der Genossenschaft U. L. Frau zu Mülhausen die allerdings jederzeit widerrufliche Erlaubnis erteilt, in Bocholt eine höhere Mädchenschule einzurichten und zu leiten. Der Unterricht begann mit 28 Schülerinnen. Das rasche Anwachsen der Schülerinnenzahl und die Sorge um passende Wohnungen für die Lehrpersonen der Töchterschule machten indes alsbald den gegen Ostern 1895 durchgeführten Umzug in ein nahegelegenes Privatgebäude (Langenbergstr. Nr. 18) notwendig, in welchem der Unterricht sogleich aufgenommen wurde. Bald erwies sich auch dieses Haus als zu klein, und so wurde in dem zum Pastorat St. Georg gehörigen Garten jenseits der Aa an der Schleusenbrücke ein neues Schulhaus (Kern unseres heutigen Gymnasiums) errichtet, in dem unter Führung von Sr. Leonia Grünewald nach den Pfingstferien des Jahres 1900 die Arbeit aufgenommen werden konnte. Außer ihr war nur noch Sr. Haverine tätig. Prälat Richter, Pfarrer von St. Georg, weihte das Gebäude ein, in dem sehr bald 70 Schülerinnen - von 1901 an in 4 getrennten Klassen - unterrichtet wurden.

Bereits 1908 konnte die Töchterschule zu einem zehnklassigen Schulsystem erweitert werden, das bei noch fehlender Unterstufe jedoch bereits die gesamte Mittel- und Oberstufe umfasste.
Die folgenden Jahre waren von dem Bemühen getragen, die staatliche Anerkennung als Lyzeum zu erlangen. Entsprechende Forderungen hatten auch bauliche Konsequenzen: So wurden zwischen 1906 und 1910 eine Turnhalle, Zeichen-, Handarbeits- und Physikräume errichtet. Aufgrund der Anerkennungsfrage übernahm im Sommer 1913 ein Kuratorium, in welchem auch die Stadtverwaltung und interessierte Kreise der Bürgerschaft vertreten waren, die organisatorische Leitung der Schule. Mitglieder waren neben dem Prälaten Richter, den Pfarrern Rohlmann von der Liebfrauen- und Jürgens von der St.-Josef-Kirche der Bürgermeister Wesemann, Gymnasialdirektor Niehsert, Oberlehrer Bause, Sanitätsrat Dr. Farwick, Baumeister Rümping und die Fabrikanten Messing und Schwartz.
In dem Jahr, in dem Sr. M. Alacoque Dickmann ihre Vorgängerin in der Leitung der Schule ablöste, bestand Martha Weber als erste Schülerin unserer Schule, seinerzeit Auswärtige am Städt. Lyzeum in Dortmund, das Abschlussexamen eines Lyzeums. Ein Jahr darauf, am 10. März 1916 nämlich, traf bei der Schule folgendes Schreiben vom Königlichen Provinzialschulkollegium in Münster ein: "Mit Ermächtigung des Herrn Ministers erkennen wir nunmehr die dortige private Katholische Mädchenschule als Lyzeum an und übernehmen die Anstalt mit dem heutigen Tage in unseren Aufsichtsbereich. Die diesjährigen Osterzeugnisse dürfen schon als solche eines Lyzeums ausgestellt werden."

So konnte sich anlässlich ihres 50jährigen Bestehens die Schule endlich "Marien-Lyzeum" nennen. Die Schülerzahl stieg bis zum Ende des 1. Weltkrieges auf über 200 an.

Am 24. Januar 1919 wurde dem Lyzeum eine einjährige Frauenschule mit zunächst 12 Schülerinnen, geleitet von Sr. M. Apollonia, angegliedert, was in der Folge zur Errichtung eines neuen Gebäudeflügels an der Aa, einer Vergrößerung der Turnhalle, einer Neuausstattung der naturwissenschaftlichen Räume und zu einer Erweiterung des Lehrerkollegiums führte. Zuvor jedoch war 1922 die private evangelische Töchterschule, die bis dahin im Nordwall unter der Leitung von Frl. Hambloch bestanden hatte, mit dem Marienlyzeum vereinigt worden, so dass von da an über 300 Schülerinnen - das sollte nach einem raschen Rückgang bis in die 40er Jahre die höchste Zahl bleiben - die erweiterte Schule besuchten.
Im Jahre 1926 nahm nach 9jähriger Leitungsfunktion Sr. M. Alacoque Abschied vom Marienlyzeum; sie wurde abgelöst durch die neue Leiterin Sr. Ancilla Imbusch, die fast 11 Jahre lang die Geschicke der Schule mitbestimmen sollte.
Am 9. März des darauf folgenden Jahres wurde der Schule telegraphisch von Berlin die Genehmigung für den Ausbau zum Oberlyzeum mitgeteilt. Mit dem Ostertermin desselben Jahres begann der Unterricht in der ersten Obersekunda, die von 17 Mädchen besucht wurde. Am 27. Februar 1930 dann bestanden die ersten 12 Abiturientinnen unter dem Vorsitz von Oberschulrätin Pfennigs die Reifeprüfung am Marien-Oberlyzeum, welches damit zur anerkannten neunjährigen Vollanstalt gediehen war. Unsere erste Abiturientia sei an dieser Stelle namentlich genannt: Franziska Borgers, Clara Demes, Maria Farwick, Anneliese und Ilse Krüger, Gertrud Morgenstern, Hedwig Müller, Marie Josè von Klettenberg, Mathilde Reygers, Marianne Schmitt, Maria Steiner, Gertrud Weyl. Aus Anlass der 50jährigen Wiederkehr ihrer Reifeprüfung im Jahre 1980 feierte unsere Schule so erstmals ein goldenes Jubiläum, zu dem immerhin 9 der ehemaligen Schülerinnen persönlich erscheinen konnten. - Den oberlyzealen Charakter bewahrte die Schule bis zum Jahr 1935.

Die Verschlechterung der Berufsaussichten für die weibliche Jugend, nicht zuletzt bedingt durch die damalige Wirtschaftskrise, hatte auch eine Minderung des Besuchs der Oberstufe zur Folge, so dass die Sorge um ein Weiterbestehen der Schule zu der Überlegung führte, die Oberstufe in eine dreijährige Frauenschule umzuwandeln. Nach Erteilung einer Genehmigung konnte zu Ostern 1935 die Frauenschule (Oll—Ol) eingerichtet werden. Am 12. Februar 1936 fand die letzte Reifeprüfung des Marien-Oberlyzeums statt.

Das Ende des Schuljahres 1936/37 bedeutete einen tiefgreifenden Einschnitt in der Entwicklung der Anstalt, wurden doch, unter dem Diktat des nationalsozialistischen Ungeistes, die Schwestern sämtlich durch weltliche Lehrer ersetzt. In diesem Zusammenhang ging die Schule aus dem Besitz der St.-Georgs-Gemeinde in den der Stadt Bocholt über. Nach einer Übergangszeit von einem Jahr, in dem Oberstudiendirektor Professor Raestrup vom Jungengymnasium die Leitung auch unserer Schule übernommen hatte, wurde Oberstudiendirektor Dr. Herdemann zum neuen Schulleiter des Lyzeums ernannt. Am 20. Februar 1937 bestanden die ersten 7 Schülerinnen der Frauenoberschule die Abschlussprüfung.
Gemäß der allgemeinen Verfügung des Reichs- und Preußischen Ministers für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung vom 29. Januar 1938 wurde am 1. April d. J. das „Städtische Lyzeum mit dreijähriger Frauenschule" in eine „Deutsche Oberschule für Mädchen, hauswirtschaftliche Form" umgewandelt, neue Regelform der höheren Mädchenschule.

Vom Schuljahr 1941/42 an nahm die Beeinträchtigung des Schulbetriebs durch den Krieg, vor allem in Form von Fliegeralarm, erheblich zu; am 21. September 1944 dann musste der Unterricht aufgrund der kritischen Luftlage und der Frontnähe bis auf Weiteres eingestellt werden.
Der Katastrophe für die Stadt fiel am 22. März 1945 auch das Schulgebäude zum Opfer. Am schwersten betroffen waren die älteren Teile des Schulhauses, der Flügel mit der Turnhalle und den naturwissenschaftlichen und hauswirtschaftlichen Räumen. Der Mittelbau wurde im Innern durch Einsturz der Decken sehr stark beschädigt, der Neubauflügel an der Aa brannte z. T. aus, überstand den Bombenangriff im Ganzen jedoch leidlich. Nahezu die gesamte Einrichtung der Schule wurde vernichtet; die Lehrerbibliothek und ein Teil der Schülerbücherei konnten indes geborgen werden.
Nach dem endgültigen Zusammenbruch Deutschlands konnte am 25. Januar 1946 der Unterricht mit 353 Schüle­rinnen in 10 Räumen des Gymnasiums in halbtägigem Wechsel mit der Jungenschule wieder aufgenommen werden. Unterrichtet wurde zunächst nach den abgewandel­ten Plänen der sprachlichen Mädchenoberschule. Die stellvertretende Leitung hatte Dr. Semmelmann inne, der dann am 17. November 1947 als Oberstudiendirektor in sein Amt eingeführt wurde. Im Zuge einer Neuordnung des Schulwesens in Nordrhein-Westfalen erhielt die Schule die Form eines neusprachlichen Mädchengymnasiums mit Frauenschulklassen von Untertertia bis Untersekunda. Zu Beginn des Schuljahres 1956/57 konnten die Schülerinnen, nachdem sie die gastliche Aufnahme durch das St.-Georg-Gymnasium 10 Jahre lang in Anspruch hatten nehmen müssen, wieder ihr eigenes Gebäude beziehen. Damit endete der die Schulsituation so sehr erschwerende Schichtunterricht und die Schülerinnen konnten endlich wieder in den eigenen Räumen einer 15klassigen Schule am Schleusenwall heimisch werden.
Die feierliche Einweihung des Hauses fand am 24. September 1956 statt. Hiermit war im Übrigen der dritte Abschnitt des Wiederaufbaus vollendet, die Schule erweitert worden durch eine Turnhalle, einen Musiksaal, einen Zeichensaal und den Raum für die Lehrerbibliothek. In den Folgejahren gedieh die Schule mehr und mehr und nicht zuletzt die zunehmende Stärke der Aufnahmejahrgänge führte alsbald zu der Frage nach einem weiteren Aufbau.

Am 10. Dezember 1963 dann beschloss die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Bocholt in einer öffentlichen Sitzung den Ausbau der Frauenoberschule bis zur Abschlussprüfung. Inzwischen war Dr. Semmelmann wegen Erreichung der Altersgrenze in den Ruhestand getreten; nach ihm war Frau Oberstudiendirektorin Scholz mit der Leitung betraut worden, die sie bis zum 14. Juli 1973 innehatte.
Im Sommer 1964 wurde mit dem Bau eines neuen Komplexes begonnen, der die Räume für die Frauenoberschule aufnehmen sollte. Seit dem Schuljahr 1965 konnte sodann diese Schule, die bis dahin nur bis zur Untersekunda (Klasse 10) führte, bis zur Abiturprüfung ausbilden.

Der Beginn des Schuljahres 1965/66 brachte eine erneute Ausweitung der Schule durch die Angliederung eines sog. F-Gymnasiums an das neusprachliche Mädchengymnasium. Dieser neue Typ vermittelte eine fachgebundene Hochschulreife und berechtigte zum Studium an einer Pädagogischen Hochschule, zum Studium der Hauswirtschaft und zu dem der Leibesübungen. Erstmals wurden in die neuen Klassen des F-Gymnasiums neben den Mädchen nun auch Jungen aufgenommen.
Die Marienschule konnte von diesem Jahr an drei Wege zum Hochschulstudium anbieten, nämlich im neusprachlichen Gymnasium, im Gymnasium für Frauenbildung und im pädagogisch-musischen F-Gymnasium. Die solchermaßen gewachsene Attraktivität erforderte aber auch einen neuen Schritt zur Behebung der schon bald entstehenden Schulraumnot. So wurde am 20. April 1966 ein sternförmiger und durch eine Überdachung mit dem Altbau verbundener Pavillon seiner Bestimmung übergeben, der der Schule nicht nur vier neue Klassenräume, sondern zudem zwei zusätzliche Toilettenräume und einen Abstellraum verschaffte.

Im Zeitraum vom 5.-7. Juli 1967 war es dann soweit: Zum ersten Male fanden die mündlichen Reifeprüfungen in allen drei Schultypen der Marienschule statt, so dass -zweifellos denkwürdig im Blick auf die Bocholter Schulge­schichte - am 14. Juli die 44 ehemaligen Schüler(innen) einer mehrfachen Abiturientia ihre Entlassungsfeier in der Aula begehen konnten.
Hatte der Beginn des Jahres 1974 im Zeichen eines Schulleiterwechsels gestanden, Frau Scholz war am 1. Februar von Oberstudiendirektor Herkel abgelöst worden, der bis zum 31. Januar 1975 an unserer Schule verblieb, so erbrachte dieses Jahr noch Folgendes:

Zunächst einmal hatte am 22. Mai der Rat der Stadt Bocholt dafür gestimmt, der Marienschule den Namen "Mariengymnasium" zu geben, um Verwechselungen mit anderen Schulen des Bezirks zu vermeiden; in derselben Sitzung wurde außerdem dem einstimmigen Beschluss sowohl des Lehrerkollegiums als auch der Schüler(innen) und deren Eltern entsprochen, mit Beginn des Schuljahres 1974/75 die Koedukation einzuführen, d. h. die durchgängige gemeinsame Erziehung beider Geschlechter zu ermöglichen. Ein ebenso einstimmiger Beschluss des Lehrerkollegiums, bereits gefasst auf der Gesamtkonferenz vom 11. Dezember 1973, führte dann dazu, dass gleichfalls am 1. August 1974 die Oberstufenreform, also die Enttypisierung und Differenzierung ab Klasse 11 in Kursen, am Mariengymnasium eingeleitet werden konnte.
Nachdem im November 1977, inzwischen hatte am 3. September 1975 Oberstudiendirektor Brinkhaus sein Amt als Schulleiter angetreten, der Regierungspräsident die bautechnische Genehmigung erteilt hatte für einen mittlerweile - aufgrund der Auflösung von Klassenverbän­den in der Oberstufe und der damit einhergehenden Ein­führung breitgefächerter Kursformen - dringend notwendig gewordenen Erweiterungsbau mit einer zweiten Turnhalle und naturwissenschaftlichen Raumgruppen für Physik, Chemie und Biologie, konnte mit dem 8. Mai 1978 durch die Bohrpfahlgründung, die ein sicheres Fundament für den künftigen Neubau gewährleistete, der Baubeginn festgelegt werden.
Im Rahmen einer im Theatersaal des neuen Rathauses stattfindenden Feierstunde wurde am 18. März 1981 das aufwendige Objekt offiziell an die Schule übergeben. Anschließend nahmen Pastor H. Westhoff von der kath. Pfarrgemeinde St. Georg und sein evangelischer Amtsbru­der H.-C. Meier von der Apostel-Pfarre den Akt der Einseg­nung vor. Die folgenden Jahre, die weder im Lichte tiefgreifender schulpolitischer noch baulicher Maßnahmen standen, waren gekennzeichnet durch eine insgesamt kontinu­ierliche Weiterentwicklung, aber auch durch eine zunehmende Profilgestaltung unserer Schule.

Vom Schuljahr 1980/81 an wurde der erste unterrichtsfreie Samstag im Monat eingeführt, die Hinzunahme eines zweiten freien Sonnabends fand im Schuljahr 1989/90 statt.
Als ein gutes Beispiel für Lebendigkeit und Initiativkraft der ganzen Schulgemeinde kann sicherlich die vom 28. bis 30. Mai 1986 vor allem von Schülern und Eltern durchgeführte und von den Lehrern tatkräftig unterstützte Malaktion angesehen werden, die einer Verschönerung sämtlicher Klassen- und Arbeitsräume, aber auch etlicher Flure und Treppenaufgänge diente und deren erfolgreicher Ablauf neben der kreativen Leistung wohl auch als organisatori­sches Meisterstück zu werten ist. Um Schülern, die nach Abschluss der Klasse 10 die Schule verlassen wollen, einen konkreten Einblick in Bedingungen und Prozesse der Berufs- und Arbeitswelt zu ermöglichen, aber auch um eine zusätzliche Motivation für eine Fortsetzung der gymnasialen Bildung in der Oberstufe zu erzielen, wurde im selben Schuljahr, und zwar vom 6. bis 10. Juni, das erste Betriebspraktikum in der Jahrgangsstufe 9 abgehalten. Ebenfalls eine Premiere stellte die in der Zeit vom 17. bis 20. Oktober durchgeführte Projektwoche am Mariengymnasium dar, nach übereinstimmender Einschätzung von Eltern, Schülern und Lehrern eine gelungene Gemeinschaftsunternehmung.

Von weit reichender Bedeutung für die Entwicklung des Mariengymnasiums war die Einrichtung eines bilingualen Zweigs (Fremdsprache: Englisch) mit Beginn des Schuljahres 1990/91. Mehr als die Hälfte der neuen Schüler entschieden sich für dieses zusätzliche Angebot, welches darin besteht, dass ab Klasse 5 Englisch verstärkt und von den Klassen 7 und 9 an je ein weiteres Sachfach, auch bei erweiterter Wochenstundenzahl, in englischer Sprache unterrichtet wird. Daneben bleibt jedoch der herkömmliche Zweig am Mariengymnasium parallel dazu bestehen, so dass jederzeit die Möglichkeit existiert, von dem einen in den anderen Bereich zu wechseln. Die Sprachenfolge Englisch ab Klasse 5, Französisch oder Latein ab Klasse 7, Latein oder Französisch als Wahlfach ab Klasse 9 und eventuell Niederländisch ab Jahrgangsstufe 11 ist im Übri­gen für beide Züge gleich.
Und um es vorwegzunehmen: Am 30. 5. 1999 dann konnten die Abiturienten erstmals auf Wunsch eine bilinguale Abiturprüfung am Mariengymnasium ablegen.
Mit Ablauf des Schuljahres 1991/92 wurde Herr Oberstudiendirektor Brinkhaus in den Ruhestand versetzt; am 13. Januar 1993 trat sein Nachfolger, Herr Skrock, seinen Dienst als Schulleiter an.

In den nachfolgenden Jahren wurde, nicht zuletzt durch die Arbeit einer so genannten Steuergruppe, vor allem aus Mitgliedern des Kollegiums bestehend, an der inhaltlichen Ausrichtung und den Zielrichtungen der Schule im Blick auf die Anforderungen und Erfordernisse eines zeitgemäßen Gymnasiums gearbeitet.
Und hatte seinerzeit Stadtrat Dr. Becker betont, dass mit dem großzügigen Anbau des naturwissenschaftlichen Trakts die Erweiterungsmaßnahmen der Stadt Bocholt bei ihren Gymnasien "in diesem Jahrhundert" abgeschlossen seien, so fand - Bestätigung dieser in die Zukunft weisenden Feststellung - zu Beginn des neuen Jahrtausends, und zwar im November 2000, durch die offizielle Einweihung des Glasbaus, der dem äußeren Erscheinungsbild des Mariengymnasiums einen markanten Akzent verleiht, eine bauliche Maßnahme von vergleichbarer Bedeutung ihren Abschluss.
Durch die Schaffung von acht neuen Klassenräumen wurden die alten Pavillons überflüssig, deren Abriss im Februar des Jahres 2001 erfolgte.
Die in der zweiten Hälfte der 90er Jahre einsetzende Profilbildung der Schulen führte und führt zu einer Veränderung des Selbstverständnisses auch des Mariengymnasiums, das sich im Rahmen seines sukzessive ausgebauten Schulprogramms noch bewusster bestimmten gesellschaftlichen Herausforderungen und Notwendigkeiten stellt und dies auch in Form von außerschulischen Veranstaltungen bzw. Projekten mit zum Teil überregionaler Bedeutung dokumentiert.
So darf sich die Schule seit dem 29. Januar 2002 offiziell "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" nennen, ein im Rahmen eines Schulfestes verliehener Titel, den bis dahin lediglich 50 Schulen in Deutschland für sich reklamieren durften.
Die im Mai 2003 im Glasbau stattfindende interaktive Wanderausstellung "Mathematik zum Anfassen" des Mathematikmuseums Gießen führte insgesamt über 3000 Besucher ins Mariengymnasium, darunter zahlreiche Schulklassen aus dem Kreis Borken.

Vom Schuljahr 2003/04 an bietet das Mariengymnasium als erstes Gymnasium in Bocholt vor allem für die Schüler/innen der Klassen 5 und 6 eine Übermittagbetreuung von Montag bis Donnerstag im Zeitraum von 13.15 - 16.00 Uhr an, die ein gemeinsames Mittagessen, eine Hausaufgabenzeit und ein AG-Angebot vornehmlich aus den Bereichen Spiel und Sport umfasst.

Vgl. auch den Artikel "Mariengymnasium Bocholt" , verfasst von Christian Heiduk, im "Bocholter Stadtlexikon":

http://www.bocholt.de/seiten/bocholt/bildung_und_kultur/stadtgeschichte.cfm?artikelblockNr=1500

Zuletzt aktualisiert am Montag, 18. Juli 2011 22:42

 

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Schleusenwall 1
46395 Bocholt

Tel.: 02871 216070
Fax: 02871 2160740

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