Die drei Kunstkurse der Q1 unter der Leitung von Herrn Seeger, besichtigten am 28.06.17 eine Kunstaustellung des Museum Kunstpalasts in Düsseldorf, die ausschließlich dem Künstler Lucas Cranach, ein Künstler der Reformation, beschäftigt.
Kunstexkursion nach Düsseldorf im Zeichen der Reformation
Um 8 Uhr ging es los mit dem Bus nach Düsseldorf. Vor der Fahrt haben wir uns im Kunstunterricht über Lucas Cranach ( 1472-1553 n. Chr. ) informiert. Durch seine engen Beziehung zum kursächsischen Hof wurde er 1504 der Hofmaler und hatte Zugang zu Martin Luther. Er besaß das exklusive Recht Martin Luther zu porträtieren und seine Werke zu verlegen. Wobei seine Beziehung mit Luther nicht rein zweckgebunden war, sondern sehr freundschaftlich geprägt. Cranach war Trauzeuge von Luther wie auch Taufpate des ersten Sohnes Luthers. Cranach selber hat schätzungsweise über 5000 Werke angefertigt. Er hatte auch einen großen unternehmerischen Instinkt, denn er besaß eine Apotheke, eine Druckerei, Mietshäuser usw. Einer seiner berühmtesten Nachkommen war Wolfgang von Goethe. Cranach war sein Großurgroßvater. In der Ausstellung wurden uns zuerst Porträts Martin Luthers gezeigt, die Cranach gemalt hat, um Luther der Öffentlichkeit zu zeigen und ihn somit werbetechnisch im Kampf der Reformation zu unterstützen. Dabei fiel besonders die Detailtreue auf und das handwerkliche Geschick, welches ein Merkmal von Werken der Renaissance sind. Renaissance bedeutet Wiederentdeckung bzw. Wiedergeburt. In dieser Epoche wurde die Antike wiederentdeckt, weshalb nach 1000 Jahren nun wieder nackte Menschen gemalt wurden. Dabei zeigt sich durch die Scham, wenn Adam und Eva erkennen, dass sie nackt sind, dass sich der Mensch von der Natur entfernt hat. Hinzu kommt das vor allem Frauen nackt dargestellt wurden, um deren Ansprüche auf Gleichberechtigung zu unterdrücken, da sie als "gefährlich" gezeichnet wurden und nicht aus irgendwelchen sexuellen Gelüsten. Durch die Moralvorstellung aus dem Mittelalter war Nacktheit immer noch mit der Sünde verbunden.
Von Simon Kleine-Besten und Kolja Paus.
Kunsterkursion am 28.06.2017
Morgens um acht traten wir gemeinsam unsere Anreise nach Düsseldorf an und trafen dort gegen zehn Uhr ein. Das Museum wurde speziell für uns eine Stunde früher geöffnet, so dass wir das Museum ganz für uns hatten. Eine Angestellte des Museums brachte uns dann in einem theatralischen und spannend gehaltenen Vortrag die Werke Cranachs und dessen Bedeutungen näher. So lernten wir, dass Lucas Cranach d. Ä. einer der bedeutendsten Maler der deutschen Renaissance war. Kurfürst Friedrich der Weise, der im Jahre 1502 auch die Wittenberger Universität gründete, holte ihn als Hofmaler in die Stadt an der Elbe. Lucas Cranach lebte dann in Wittenberg in der Zeit von 1505 bis 1550. Er baute dort eine Kunstmanufaktur auf, die sein Sohn Lucas Cranach der Jüngere weiterführte. Lucas Cranach der Jüngere erlernte von seinem Vater die Kunst der Malerei und arbeitete vorerst zusammen mit seinem Bruder in der väterlichen Werkstatt.
Nach dem Tode seines Bruders Hans übernahm er 1537 die geschäftlichen Aktivitäten in der Werkstatt seines Vaters. Seit dieser Zeit hat Lucas Cranach d.J. seine Werke mit einem abgeänderten Wappen signiert. Das Wappen zeigt eine Schlange mit Fledermausflügel, einer roten Krone auf dem Haupt und einen mit einem Rubin besetzten goldenen Ring im Mund. Im Signum des jüngeren Cranach hat die Schlange jetzt einen Vogelflügel. Beide Künstler gelten als die bedeutendsten Maler der Renaissance neben Albrecht Dürer. Die gefiederte Schlange als Gemäldesignatur gilt als eines der ersten Warenzeichen der Welt. Nach der gelungenen einstündigen Führung hatten die Schüler Freizeit, die genutzt wurde um sich eigenständig im Museum um zu sehen und die Kunst zu genießen. Gegen 18 Uhr trafen wir dann wieder in Bocholt ein.
Von Valea Etemi
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Zuletzt aktualisiert am Montag, 03. Juli 2017 11:26