Im März dieses Jahres fand der Schüleraustausch der Stufe 8 nach Frankreich statt. Am 14. März 2015 fuhr ein Großteil der französischsprachigen Schülerinnen und Schüler aus der Stufe 8 vom Mariengymnasium in Richtung Bruyères, Frankreich los. Nach einer etwa siebenstündigen Busfahrt erreichte die Gruppe das 3000-Einwohner-Örtchen in der Region Lothringen im Nordosten von Frankreich.
Zwei Schüler berichten:
Nach der langen Busfahrt, glücklicherweise mit einer Pause von 45 Minuten, erwarteten uns einige der Gastfamilien bereits an der Schule. Andere wiederum erfüllten das Klischee und kamen zu spät. Nachdem alle Schüler von den Familien abgeholt wurden, wurde das Wochenende in den Gastfamilien verbracht. Die Zeit nutzten die meisten von uns mit ihren Austauschschülern um sich kennenzulernen, vorzugsweise bei Aktivitäten wie Bowlen, Laser-Tec oder anderen Freizeitbeschäftigungen.
Am Montag trafen wir Schüler das erste Mal alle aufeinander und hatten uns vom Wochenende natürlich viel zu erzählen. Nach dem freundlichen Empfang des Schulleiters und einem kleinem Frühstück, bestehend aus leckeren Croissants, besuchten wir deutschen Schüler in eingeteilten Dreiergruppen den Unterricht der Franzosen. Nach dem anschließenden Mittagessen in der Schulkantine (es gab Spaghetti mit wahlweise Bolognese oder Carbonara) wurden wir vom Bürgermeister im Rathaus von Bruyères in der Innenstadt begrüßt. Nachdem wir uns mit Kuchen gestärkt hatten, machten wir anschließend noch ein Gruppenfoto. Dann kam die Stadtrallye, die in Vierergruppen gestartet wurde. Diese jedoch war schnell vorbei, denn durch freundliche Mithilfe von älteren Damen und anderen Einwohnern war der auszufüllende Fragebogen schnell und leicht zu bearbeiten. Da alle Gruppen unerwartet früh fertig waren, gingen wir mit den Lehrern Eis in einem naheliegenden Supermarkt kaufen. Um 17 Uhr trafen wir unsere Austauschschüler wieder und nahmen unsere Busse nach Hause.
Am nächsten Tag, nachdem wir noch für eine Stunde den französischen Unterricht besuchten, standen der Besuch einer Bonbonfarbik und die Schneewanderung in den Vogesen auf dem Programm. Nach einer halben Stunde erreichten wir die Fabrik, wo uns gezeigt wurde wie aus sehr viel Zucker und ein paar anderen Zutaten leckere Bonbons hergestellt werden. Nach einem großzügigen Einkauf im dazugehörigen Bonbonladen, wo einige Schüler fast ihr ganzes Taschengeld ließen, stiegen wir wieder in den Bus und begaben uns auf eine weitere Busfahrt in Richtung Berge.
Da es an diesem Tag sehr sonnig und sehr warm war, rechneten die wenigsten Schüler von uns mit viel Schnee, jedoch wurden wir am Gipfel mit teilweise 1,5 Metern Schnee überrascht. Von einem herzhaften Mittagessen in einer Berghütte gestärkt, starteten wir die ca. zweistündige Schneewanderung. Nach einer Einführung für die Schneeschuhe machten wir uns in drei verschiedenen Gruppen mit jeweils einem Bergführer auf den Weg. Höhepunkt der Wanderung war der Gipfel in knapp 1300 Metern Höhe, von wo aus wir die Aussicht der steilen Abhänge und großen Felswände der umliegenden Berge genießen konnten. Anschließend nahmen wir wieder den Bus nach Bruyères und verbrachen den Rest des Tages in den Gastfamilien.
Der Mittwoch begann wie die vorherigen Wochentage, nämlich mit einem kurzen Schulbesuch und einer Busfahrt. Die Fahrt ging dieses Mal aber in die Innenstadt Épinal, einer naheliegenden Stadt, in der wir ein Museum für zeitgenössische Kunst besuchten. Nach Kultur freuten wir Schüler uns auf die anschließende Freizeit in der Innenstadt Épinals und die darauf folgenden außerschulischen Aktivitäten mit den Austauschschülern. Der Großteil ging dann Fußball spielen oder Schlittschuhlaufen, einige gingen aber zum Beispiel auch Skifahren.
Das Highlight für die meisten Schüler war jedoch der Ausflug nach Strasbourg mit der vierstündigen Freizeit und der Besichtigung des Europaparlaments. Die Freizeit wurde von den meisten von uns zum Shoppen gehen oder zur Besichtigung der schönen Stadtteile genutzt, wie zum Beispiel Strasbourgs Altstadt mit dem passenden Namen „La Petite France“.
Nachdem wir schon vom Bus aus den Gebäudekomplex bestaunen konnten, wurde uns nach einer Sicherheitskontrolle wie am Flughafen das Europaparlament auch von innen gezeigt. Wir konnten im Plenarsaal eine Sitzung beobachten, die wie im Fernsehen direkt von Simultandolmetschern in mehrere Sprachen übersetzt wurde. Am Ende machten wir noch ein Gruppenfoto, und es war ein ganz besonderes Gefühl dort zu stehen, wo sonst immer die wichtigsten Politiker Europas ihre Interviews geben. Der Besuch und das gigantische Gebäude waren sehr imposant, da man sowas nicht alle Tage sieht. Nach einer für den Busfahrer nicht sehr angenehmen Busfahrt (die Franzosen haben schrecklich laut gesungen), kamen wir um ca. 20 Uhr wieder an der Schule in Bruyères an, und verbrachten unseren letzten Abend mit der Gastfamilie.
Am Freitagmorgen trafen sich alle Schüler, Lehrer und Familien vor der Abfahrt noch einmal an der Schule und verabschiedeten sich großzügig voneinander, manche auch mit Tränen in den Augen. Doch wir versprachen, uns im Mai wiederzusehen.
Tim Beume, Simon Wilken, 8. Klasse
Zuletzt aktualisiert am Dienstag, 21. April 2015 19:15